EPISODE 2
Kékfrankos, Napoleons Truppen und blaue Scheine ?
Die ursprüngliche engere Heimat der Rebsorte Blaufränkisch ist nicht eindeutig bekannt. Obwohl der Name „Blaufränkisch“ auf eine mögliche Herkunft aus Franken im heutigen Nordwesten Bayerns hindeuten könnte, erscheint diese Herkunft unwahrscheinlich aufgrund der dortigen Klimaverhältnisse, die für den Anbau der Rebsorte ungeeignet sind.
Zudem wird Blaufränkisch im Raum Württemberg unter den Namen „Lemberger“ oder „Limberger“ angebaut und ist in Franken nicht verbreitet. Die Bezeichnung „Limberger“ könnte auf die kleine Ortschaft Limberg bei Maissau in Niederösterreich zurückgehen. Ursprünglich wurde die Rebsorte in Württemberg nach einer Riede des Klosterweingutes als „Lemberger“ benannt, später wurde dieser Name allgemein für die Sorte verwendet.
In Ungarn wird die Rebsorte Blaufränkisch unter dem Namen „Kékfrankos“ angebaut. Die Entstehung dieses Namens geht angeblich auf die Zeit Napoleons und auf diese Sage zurück. Während eines Feldzugs der napoleonischen Truppen durch Ungarn stationierten sie sich in Köszeg (deutsch Güns). Zu dieser Zeit wurden die Truppen mit „roten“ Francs entlohnt, obwohl die offizielle französische Währung „blaue“ Francs waren. Die ungarischen Winzer verkauften ihren Wein bald nur noch gegen „blaue“ Francs, da die „roten“ Francs weniger Wert hatten. So setzte sich der Name „Kékfrankos“ aus den ungarischen Wörtern „blau“ (kék) und „Francs“ (Frank) zusammen.
Blaufränkisch hat auch eine lange Geschichte und eine bedeutende Präsenz im Burgenland (bis vor 1921 Deutsch-Westungarn). Zagersdorf wird als Ort für den ersten Fund von Traubenkernen genannt (700 v.Chr.). Somit wird vermutet, dass seit Jahrhunderten auch der Blaufränkisch dort angebaut wird. Das pannonische Klima des Burgenlandes, geprägt von warmen Sommern und milden Wintern, sowie die Vielfalt der Bodentypen, darunter Schiefer, Kalkstein und Lehm, verleihen den Blaufränkisch-Weinen eine einzigartige Terroir-Charakteristik.
Durch das hohe Qualitätsbewusstsein der Weingüter hat sich die Sorte Blaufränkisch bis zu den anerkanntesten Sorten der internationale Weinwelt entwickelt. Barolo, Bordaux, Burgunder und Blaufränkisch … sind quasi Buddies auf dem Rotweinparket! Unverwechselbarkeit ist das Gebot das zur Weltspitze führt!
Unser BLAUFRÄNKISCH STARAMATI wächst und gedeiht auf der Riede Groß Adlersberg, liegt auf einer Höhe von 188m mit Ausrichtung zum Neusiedlersee. Der Boden besteht vorwiegend aus Leithakalk und sandigem Schotter. Diese Zusammensetzung bietet beste Voraussetzungen um Komplexität und auch Mineralität im Wein zu entfalten.
GROSS ADLERSBERG
2020 BLAUFRÄNKISCH STARAMATI
Eine Hommage an die Großmutter (burgenlandkroatisch = STARAMATI). Sie war einerseits etwas schroff jedoch auch liebevoll, kantig und warmherzig, laut und in manchen Momenten zurückhaltend. Diese Kontrapunkte finden sich auch in diesem Blaufränkisch von der Subriede Groß-Adlersberg. Der Blaufränkisch vom Kalkboden mit Finesse, Komplexität und feinem Gerbstoffgerüst.
AUGE: dunkles purpurrot
NASE: Brombeere, Wacholder, Eukalyptus, zarte Grafitnoten, Kirschsaft, Heidelbeeren,
weißer Pfeffer, Kräuterwürze
GAUMEN: trocken, engmaschiges Tanningerüst mit Finesse, höflich zupackend, komplex und vielschichtig, straff und fokussiert, salziges Frucht-Finish, So schmeckt PANNONIEN!