WÖSCH 2.0 – Einst verkannt, jetzt gefeiert!
Der genaue Ursprung des Riesling Italico ist unklar und wird oft diskutiert. Die Bezeichnung „Welschriesling“ deutet darauf hin, dass die Rebsorte aus dem romanischen Sprachraum stammt („Welsch“ bedeutet im alten Deutsch „romanisch“ oder „fremd“).
Es gibt Hinweise darauf, dass die Rebsorte möglicherweise aus Norditalien stammt, was durch den Namen Riesling Italico unterstützt wird. Die Sorte Welschriesling und Riesling sind unterschiedliche Rebsorten und weisen keine direkte botanische Verwandtschaft auf.
Im 19. Jhdt. wurde Welschriesling im Burgenland eingeführt, wo er aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Boden- und Klimaverhältnisse sowie seiner Widerstandsfähigkeit gegen heiße, trockene Bedingungen schnell verbreitet wurde.
Im 20. Jhdt. etablierte sich die Sorte als bedeutende Weißweinsorte in der Region, in Österreich auf Platz zwei. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Welschriesling einen Aufschwung, als der Weinbau modernisiert und der Fokus auf Qualität gelegt wurde.
Welschriesling oder auch „Wösch“ 🙂 genannt wurde in den letzten Jahrzehnten vor allem als Massenwein für den schnellen Verkauf und einfachen „Genuss“ gemacht. Er kann jedoch weit mehr … viel mehr! Andere Zeiten, andere Voraussetzungen! Mittlerweile wird der Underdog mit Imageproblem zum Freund vieler Winzer,
Sommeliers und Weinliebhabern.. aber warum? Es wurde erkannt, dass WR ein begnadeter Transporteur von Herkunft und Boden ist.
Einfach formuliert … Welschriesling kann auch vielschichtig, komplex, rauchig und karg sein. Die Frische bleibt ihm durch die prägnante Säure sowieso erhalten, jedoch ohne lutschbonbonsche aus der Nase springende Kracherl-Aromatik.
Nur dann wird er seine ganze Schönheit entfalten. Das Burgenland bietet ihm ideale Voraussetzungen. Let´s go for it!
2023 KVARC Welschriesling
Salzzitrone, weiße Blüten, zupackende Säure, karg und straff, mineralisch salzig, weißer Holler, langes Finish